Intel Pentium 4 Prozessoren mit NetBurst Mikroarchitektur

Intel kündigte im Juni 2000 seinen neuesten und bis dahin leistungsstärksten Desktop-Prozessor an, den Pentium 4,  der im November des gleichen Jahres seinen Verkaufsstart hatte. Mit ihm öffnete sich ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Pentium Prozessoren.


Der Pentium 4 ist der erste komplett neu entwickelte Prozessor seit Markteinführung des Pentium Pro 1995. Die ersten P4 verarbeiten Daten mit Hilfe ihrer 42 Millionen Transistoren, verfügen über 144 neue SSE-Befehle und tauschen Daten mit 100 MHz (400 MHz quad-pumped) über den Systembus aus.

Die neu entwickelte “Intel NetBurst” Mikroarchitektur ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

- Hyper-Pipelined Technology:

verdoppelte Tiefe der Pipeline auf 20 Stufen

- Rapid Execution Engine:

die Arithmetic Logic Units des Prozessors werden mit doppelt so hoher Frequenz wie die des Prozessorkerns betrieben. Dadurch werden bestimmte Befehle innerhalb eines halben Taktes ausgeführt, was zu deutlich höherem Datendurchsatz und geringerer Wartezeit bei der Befehlsausführung führt

- High-Performance, Quad-Pumped Bus Interface:

der Split-Transaction Deeply Pipelined Bus kann mehrere Anfragen ohne Wartezeiten auf Prozessorseite gleichzeitig bearbeiten

- Advanced Execution Trace Cache:

ist ein weiterentwickelter Level1 Befehlscache, der entschlüsselte Befehle zwischen speichert. Diese Technologie ermöglicht einen Befehlscache mit bedeutend höherer Leistung und eine wesentlich effizientere Nutzung des Cache-Speichers

- SSE2:

die Streaming SIMD Extensions der 2. Generation erweitern MMX und SSE um 144 neue Befehle
 

Seit dem 14.11.2002 vertreibt Intel den Pentium 4 auch mit Hyper-Threading Technology. Diese bietet den Anwendern auf zwei Arten gesteigerte Leistungen. Durch den Einsatz von Betriebssystemen in einer Multitasking-Umgebung, wie z. B. Linux oder Windows XP oder einer “multi-threaded” Software. Wenn diese Software so geschrieben wurde, daß sie aus mehreren Threads (Programmteilen) besteht, bietet die HT-Technologie zwei logische Prozessoren an. Zwei Threads werden dann gleichzeitig bearbeitet.

 

 

Intel´s Pentium D Reihe ist die letzte Pentium Prozessorreihe mit NetBurst Architektur. Diese wurde von Intel´s Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Israel entwickelt und im Frühjahr 2005 auf dem Intel Developer Forum der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Markteinführung von Intel´s Pentium D 8xx und Pentium D 9xx Dual-Core Prozessoren war dann am 09.04.2005. Im Gegensatz zur Hyper-Treading Technology des Pentium 4, der 2 logische Prozessorkerne zur Verfügung stellt, besitzt der Intel Pentium D 8xx und 9xx 2 physikalische Prozessorkerne. In der Extreme Edition wird zusätzlich auch noch Hyper-Threading unterstützt.


Merkmale:

- Fertigungstechnologie:

der Pentium D 8xx in 90 nm
der Pentium D 9xx in 65 nm

- L2 Cache:

der Pentium D 8xx besitzt je Kern einen 1 MB großen, achtfach assoziativen L2-Cache
der Pentium D 9xx besitzt je Kern einen 2 MB großen, achtfach assoziativen L2-Cache

- Front Side Bus:

Pentium D 805 mit 133 MHz FSB (533 MHz quad-pumped)
Pentium D 820 und 840 mit 200 MHz FSB (800 MHz quad-pumped)
Pentium D 955 und 965 mit 266 MHz FSB (1066 MHz quad-pumped)

- Intel Virtualization Technology:

nur im Pentium D 9xx verfügbar
verschiedene Betriebssysteme oder unterschiedliche Systemversionen laufen auf einem System nebeneinander, damit können z. B. Softwareentwickler die Kompatibilität ihrer Programme auf mehreren Betriebssystemen gleichzeitig testen

- Extreme Edition:

frei einstellbarer Multiplikator zum Übertakten, unterstützt jedoch kein Intel SpeedStep